Michaela Pesenacker, Stephanie Schubert, Christine Münster und Christiane Düllmann (von links): Ehren- und Hauptamtliche sehen sich als eingeschworenes Team, bei dem kein Mitglied
allein gelassen wird.
Musiker organisieren Benefiz-Festivals. Geburtstagskinder verzichten auf ihre Geschenke. Einzelhändler sammeln bei ihrer Kundschaft. Unternehmen verzichten auf Weihnachtsgeschenke. Die
Solidarität und die Dankbarkeit in Gevelsberg für das Hospiz Emmaus ist groß. Geld ist aber nun mal nicht alles. Das Hospiz sucht dringend Ehrenamtliche, die sich um die Menschen kümmern, die
den wohl schwersten Abschnitt ihres Lebens erleben müssen.
So sind die Erfahrungen
New ArticlesNächster Vorbereitungskurs ab 2. Juni
Beim Hospiz Emmaus arbeiten 39 Ehrenamtliche im Erwachsenenbereich und 23 mit Kindern.
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„Wir suchen Menschen, die Zeit zu verschenken haben. Vier Stunden in der Woche“, sagt Christiane Düllmann, Koordinatorin im Hospiz. Dazu haben sich Stephanie Schubert und Christine
Münster entschieden. Beide Frauen sind erst in den letzten Jahren zum Hospiz gestoßen und sind sich in der Beurteilung ihrer Erfahrungen einig: „Das hat unser Leben besser gemacht.“
Stephanie Schubert erzählt von der Beziehung zu ihrem Partner „die extrem gut“ geworden ist. Auch der Kontakt zu ihren Kindern ist enger und freundschaftlicher geworden. Man lernt Zuhören
statt kommentieren. Die beiden Frauen haben gelernt den Menschen zu akzeptieren, ihn so zu nehmen, wie er ist. „Ich bin gelassener, genießerischer und bunter geworden“, lacht Christine
Münster.
Tod der eigenen Eltern
Beide Frauen erzählen von ihren Eltern, die sie kurz nacheinander verloren haben. Sie haben unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Stephanie Schubert fehlte der Ansprechpartner als Mutter
und Vater kurz hintereinander gestorben sind: „Man kann dann über seine Gefühle nur mit wenigen Leuten reden, die darauf gut eingehen können.“ Christine Münster hatte in den schweren
Wochen, in denen sich ihre Mutter verabschiedet hatte, einen Pastor an ihrer Seite, der einfach die richtigen Worte fand. Deshalb blickt sie heute auf die traurige Zeit mit Dankbarkeit
zurück.
Jahre später haben beide Frauen unabhängig voneinander in der Zeitung und auf einem Faltblatt gelesen, dass das Hospiz ehrenamtliche Mitarbeiter sucht. Und beide haben sich entschieden:
„Das ist das Richtige für uns.“ Obwohl Stephanie Schubert in ihrem Beruf als Kinderkrankenschwester schon auf eine Menge Leid reagieren musste, war ihr klar, dass sie ohne gute
Vorbereitung nicht helfen konnte. „Viele haben zu mir gesagt: Das könnte ich nicht. Aber, jeder mit einer gefestigten Persönlichkeit, der ausgewogen, fröhlich, belastbar ist und gut auf
Menschen zugeht, kann das.“
Neun Monate dauert der Vorbereitungskurs beim Hospiz Emmaus. Die Teilnehmer gehen nicht zur Schule, betont Koordinatorin Michaela Pesenacker, Es ist eher ein Gesprächskreis – miteinander
und mit dafür spezialisierten Referenten. Die Aufarbeitung der eigenen Erfahrungen, der eigenen Biografie und die der anderen Mitglieder in der Gruppe, auch bei Trauerfällen, sind der
Maßstab aller Dinge. Da werden keine Kapitel aus Fachbüchern abgefragt.
Chronisch krankes Baby
Stephanie Schuberts erster Einsatz ist ein neugeborenes Kind. Eine seltene Krankheit begrenzt das Leben. Bevor die 51-Jährige die Begleitung übernommen hat, wurde die Familie erst einmal
von einer der beiden hauptamtlichen Koordinatorinnen besucht: „Wir müssen auch erst einmal heraus finden, wie unsere Hilfe gebraucht wird und wer von unseren Ehrenamtlichen am besten die
Aufgabe übernehmen kann“, sagt Michaela Pesenacker. Bei der ersten Begegnung begleitet sie oder ihre Kollegin Christiane Düllmann auch noch die Ehrenamtlichen.
Stephanie Schubert versucht die Mutter des chronisch kranken Babys zu entlasten: „Ich gehe mit dem Kind zum Beispiel spazieren oder wir spielen miteinander, damit die Mutter einmal Zeit
für sich oder ihr zweites Kind hat.“ Sicher, denkt sie manchmal: „Das arme Würmchen.“ Aber, es sei auch wichtig die Distanz zu bewahren, um helfen zu können.
Die erste Begleitung von Christine Münster war eine Hausfrau und Mutter, Mitte 50. Sie hatte sich selbst ans Hospiz gewendet. „Die Chemie zwischen uns hat sofort gestimmt. Wir haben in
der ersten Stunde Zukunftspläne geschmiedet. Sie wollte mit mir zusammen noch Fotoalben gestalten“, sagt die 46-Jährige. Aber dazu kam es nicht mehr. Als Christine Münster in der nächsten
Woche zu ihrem zweiten Besuch vor der Wohnungstür der Frau stand, war diese eine Stunde vorher unerwartet verstorben. Die Tochter war eben nach Hause gekommen und ihr wurde die traurige
Botschaft überbracht. „Ich glaube,“ sagt Christine Münster, „ich habe in diesem Augenblick die richtigen Worte für die Angehörigen gefunden.“
Selten gibt es ein gutes Ende
Offiziell wird die Arbeit im Hospiz als Sterbebegleitung bezeichnet, die Mitarbeiterinnen sehen es aber anders: „Wir begleiten das Leben in einer ganz besonders schwierigen Zeit“. Wie
lange die dauert, weiß niemand, will auch keiner wissen. Und in einigen Fällen endet die Begleitung auch nicht mit dem Tod. „Zu meiner ehrenamtlichen Zeit habe ich eine Frau begleitet,
der man nur noch eine Lebenserwartung von vier Wochen eingeräumt hatte. Ich habe die Betreuung dann beendet, als die Frau geheiratet hat“, erzählt Christiane Düllmann.
spende statt geburtstagsgeschenke
Foto: Privat, Text: M.Pesenacker
In der Einladung zu seinem 75. Geburtstag schrieb Burckhardt Ohnesorge aus Wuppertal, seit 2004 Ehrenamtler im ambulanten Kinderhospizdienst, zunächst in Hagen, dann hier: "Wer mir etwas schenken
möchte, kann das tun mit einer Spende für das Ökumenische Hospiz Emmaus, ambulanter Kinder- und Jugendhospizdienst, Gevelsberg. Ein Spendenkistchen steht bereit." Am Ende der Feier enthielt das
Kistchen dreihundertfünfzig Euro. Den Gästen ein herzliches Dankeschön!
Benefizkonzert
Fetziger Swing hilft dem Hospiz Emmaus in Gevelsberg
Foto und Text: HB
Das geht sogar einem Pfarrer ins Knie: Die „Firemen in Swing" und Sanna Städtler
Fetziger Swing hilft dem Hospiz Emmaus in Gevelsberg
Die Feuerwehr-Bigband „Firemen in Swing“ aus Sprockhövel war mit ihrem „Brandverstärker“, Sanna Städler als Sängerin, in das Zentrum für Kirche und Kultur zu einem Benefizkonzert zu Gunsten
des Ökumenischen Hospiz Emmaus e.V. ausgerückt.
Dabei ging es bei dem Einsatz nicht darum ,einen Brand zu löschen, sondern viel mehr, um einen musikalischen Stimmungs-Brand zu entfachen. Gleich bei dem Eröffnungsstück (Happy Luxemburg,
James Last) konnte der stellvertretende Vorsitzende des Hospiz Pastor Ulrich Bauer feststellen: „Das geht bei mir ins Knie. Und das will was heißen.“ Für ein Konzert am Nachmittag war es
ausgezeichnet besucht, auch wenn die Musiker im Sinne des Guten Zwecks sich für das Hospiz noch mehr Publikum gewünscht hätten.
Hilfe für Kinder und Erwachsene
LokalesBigband vor 20 Jahren in Sprockhövel gegründet
Die Feuerwehr-Bigband „Firemen in Swing“ aus Sprockhövel besteht mittlerweile seit 20 Jahren.
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Bauer betonte, der Blick in die Kasse sei die eine Sache, aber die Wertschätzung des Hospiz und die Arbeit der Ehrenamtlichen sei die andere. Es sei wichtig, dass die Menschen erfahren, an
wen sie sich wenden können, wer ihnen weiterhelfen kann. In diesem Sinne bedankte er sich bei den Musikern und dem Publikum. „Die einen bringen die Medizin, die anderen die Pflege und wir
bringen die Zeit zu den Menschen nach Hause. Wenn sie gehen, dann sind wir da.“ erklärte Bauer die Arbeit des Hospizdienstes Emmaus. Der Erwachsenen-Bereich bestehe bereits seit 25 Jahren.
Vor zwei Jahren ist das Kinder- und Jugendhospiz dazugekommen.
Die Stimmung im Saal war hervorragend. Das Hospiz hatte zudem zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Wer konnte, füllte die Spendenbox. Den Musikern machte es deutlich Spaß ihr Können zu zeigen.
Nicht nur die Füße der Bandmitglieder schlugen den Takt, nein, das Publikum swingte kräftig mit. Die Musiker kommen aus der Region um Sprockhövel, von Bochum bis Wuppertal. Die weiteste
Anfahrt aus Bad Münstereifel hat neuerdings das Gründungsmitglied Benjamin Mörtl, der seine „Truppe nicht im Stich lasse“ und ein Konzert für das Hospiz sei schließlich Ehrensache. Wie der
„musikalische Trainer“ Johannes Heimes liebevoll verrät: „Die Band Abkürzung „FiS“ steht auch für „Freizeitgruppe in Sprockhövel“ - wir sind alles keine Berufsmusiker und nicht im Brandschutz
aktiv.“ Aber sie heizten mit Unterstützung der ausdrucksstarken Sängerin Sanna den Saal richtig professionell ein.
Ein Ohrwurm jagt den nächsten
Ein Ohrwurm folgte dem nächsten, egal ob Evergreen, Filmhit oder ein ganz aktueller Song – von schwungvoll bis getragen, für jeden Geschmack hatten sie das passende in solidem Big Band Sound
dabei. So durfte auch der Zapfenstreich für Guttenberg „Smoke on the Water“ nicht fehlen. Aber wie hieß es von einer Besucherin: „Was gut ist, ist schnell vorbei.“ Mit „In the Mood“ endete
der beswingte Nachmittag. Klar, dass das Publikum sich mit Standing Ovations für das ausgezeichnete Konzert bedankte.
Musical-Gala: Erlös stärkt die Hospizarbeit
Von Claudia
Eckhoff
Die Sparkassen-Vorstände Michael Lindermann (l.) und Johannes Schulz (r.) überreichten den symbolischen Scheck zusammen mit Jörg Hedtmann an Tuija Minor, Geschäftsführerin des Hospiz
Emmaus. (Foto: Claudia Eckhoff)
Schwelm. Das Publikum ließ sich nur zu gern begeistern von den Musical-Highlights bei der zweiten Musical-Gala Anfang Februar in der Sparkasse zu Schwelm.
Original-Musiker beliebter Musicals boten im ausverkauften Saal am Bürgerplatz unter der Regie des Schwelmer Drummers Jörg Hedtmann einen mitreißenden Querschnitt durch die Welt der
gefeierten Musicals.
Der Reinerlös in Höhe von 1.000 Euro kommt zum zweiten Mal dem ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst des Ökumenischen Hospizes Emmaus an der Hagener Straße 130 in Gevelsberg zugute. Die
Einrichtung betreut den gesamten südlichen EN-Kreis. Sie befindet sich weiter in der Aufbauphase, denn der Bedarf steigt.
Geschäftsführerin Tuija Minor berichtet: „Das Geld werden wir für einen Anbau verwenden, denn schon lange reichen unsere Räumlichkeiten kaum mehr aus für die Bedürfnisse der Kinder- und
Jugendtrauergruppen.“ Es soll Platz entstehen zum Austoben, zum Spielen und für kreative Projekte mit Farben oder Ton. Die Architektenpläne liegen bereits vor.
Das Hospiz sucht weiterhin nach engagierten Ehrenamtlichen. Im Juni beginnt ein neuer Kurs. Die Ausbildung mit regelmäßigen Terminen erstreckt sich über ein Jahr. „Man kann in der
Hospizarbeit ganz unmittelbar helfen und bekommt viel zurück, denn die Menschen sind tief dankbar, dass sie in ihrer Not nicht alleingelassen werden“, sagt Tuija Minor.
Wer im Team mitwirken möchte, kann sich unter Tel. 02332/ 61021 direkt an das Hospiz wenden.
spende der Firma kinsky
Die Firma Kinsky aus Gevelsberg hatte sich im Advent etwas Besonderes einfallen lassen:
Das Ehepaar Anita und Alexander Henn hatten als Inhaber der Fachfirma für unter anderem Bad, Heizung, Solar und Apparatebau ihre Geschäftspartner zu einer Adventfeier eingeladen. Zu diesem Anlass
forderten sie in der Einladung dazu auf, anstelle von freundlich zugedachten Geschenken eine Geldspende zur Verfügung zu stellen, deren Reinerlös für das Hospiz Emmaus bestimmt ist.
Bei der Feier am 2.Advent kamen stolze 350,00 Euro zusammen.
Das Ehepaar Henn ließ es sich nicht nehmen, den Betrag noch einmal um die Hälfte aufzustocken.
So konnte nun Michaela Pesenacker vom Hospiz Emmaus die großzügige Spende von 700,00 Euro entgegennehmen. "Wir als Hospiz können einfach nur danke sagen für so viel Engagement, " freut sich Frau
Pesenacker.
Spende vom kosmetikstudio linke
Mirela Linke ist Podologin und betreibt in Gevelsberg ein eigenes Kosmetikstudio. Neben der professionellen Behandlung der Füße kann man sich bei ihr und ihrem Team auch mit Massagen verwöhnen
lassen oder eine kosmetische Gesichtsbehandlung durchführen.
Im Dezember hat sie sich neben der Arbeit noch etwas Besonders einfallen lassen: Für jedes bei ihr gekaufte Produkt hat sie 1,00Euro in die "Spareule" des Hospiz Emmaus fließen lassen.
So kam mit den Spenden der Kundschaft ein Betrag von 379,50 Euro zusammen. Sie selbst hat den Betrag dann auf 534,50 Euro aufgestockt.
Diese großzügige Spende konnte nun Michaela Pesenacker vom Hospiz Emmaus in Empfang nehmen. "Es ist mir wichtig die Arbeit vor Ort zu unterstützen. Kinderhospizarbeit liegt mir dabei besonders am
Herzen," erzählt Frau Linke.
Rock for Children
Rocker spenden 10 000 Euro für Kinderhospiz Gevelsberg
Charlotte Wegmann
Foto: Charlotte Wegmann
Die Rockmusiker und die Mitarbeiter des Hospizdienstes freuen sich gemeinsan darüber, dass das Benefizkonzert im Januar 10 000 Euro für die wertvolle und selbstlose
Kinderhospizarbeit einbrachte. Foto: Charlotte Wegmann
Es begann als „Schnaps“-Idee und war als Kneipenkonzert geplant, gewann immer mehr an Bedeutung und Reichweite und hat absolutes Traditions-Potential: „Rock for Children“ heißt die
Benefiz-Veranstaltung, die seit zwei Jahren hunderte Musikbegeisterte in die Aula Alte Geer lockt, um gemeinsam zu Rockmusik heimischer Bands und Musiker zu feiern.
Der Erlös des besonderen Konzerts, das totkranken Kindern und ihren Familien gewidmet ist, fließt vollständig an das Gevelsberger Kinder- und Jugendhospiz. Beachtliche 10 000 Euro
kamen bei der diesjährigen Benefiz-Party im Januar zusammen, die nun den Grundstock für einen Anbau des Hospizes bilden. Die Rocker mit einem Herz für Kinder übergaben am Samstag, dem
bundesweiten Tag der Kinderhospizarbeit, die Spende. Die weitere Gestaltung des Tags übernahmen die Mitglieder des Rotaract Club, um die Hospizmitarbeiter zu entlasten und ihnen einen
Tag für sich zu gönnen.
Local Friends spielen auf Boulevard
„Der Applaus ist des Künstlers Lohn“, sagte Proscription-Gitarrist Stefan Scherer im Namen aller Musiker. Wenn es eine Sache gebe, für die es sich lohne zu spenden, und die mindestens
ebenso großen Applaus verdiene, sei es die großartige Arbeit und das enorme Engagement der haupt- und besonders der ehrenamtlichen Hospizmitarbeiter. „Sie alle haben unsere größte
Bewunderung“, sagte Scherer. „Es ist aufregend, etwas Gutes zu tun“, sind sich die Musiker einig. Unter dem Titel „Rock for Children“ stellten die Bands „Cold Friday“, „Proscription“
sowie der Zusammenschluss heimischer Musiker unter dem Namen „Local Friends“ bereits zum zweiten Mal ein Benefiz-Konzert zu Gunsten des Kinder- und Jugendhospizes Emmaus auf die Beine
(wir berichteten). Die Local Friends werden übrigens in diesem Jahr ein weiteres Mal auftreten. Am Samstag, 5. Mai, spielen sie ab 19 Uhr beim Boulevard Gevelsberg auf der Bühne in der
Fußgängerzone.
Im vergangenen Jahr freuten sich die Hospizmitarbeiter über eine Spende von 5555 Euro, in diesem Jahr trauten sie ihren Augen nicht. „Dass 10 000 Euro zusammengekommen sind, haben wir
nicht erwartet, wir sind sprachlos und überglücklich“, sagt Michaela Pesenacker, Koordinatorin des Kinder- und Jugendhospizes, strahlend. Diese Spende ermögliche einen Anbau, der wegen
Platzmangel dringend notwendig sei. Gleichzeitig sollen die Räume kindgerecht ausgestattet werden.
2013 wurde das Hospiz an der Hagener Straße zunächst für die Arbeit mit Erwachsenen errichtet, zwei Jahre später erweiterten sich die Aufgaben der Haupt- und Ehrenamtlichen dann um die
Kinder- und Jugendhospiz-Arbeit. „Unsere Räume reichen langsam nicht mehr aus, uns fehlt der nötige Stauraum für Materialien wie Kinderspielzeuge“, sagt Michaela Pesenacker.
Bei einem Vortrag sensibilisiert
Der bundesweite „Tag der Kinderhospizarbeit“ am 10. Februar dient dazu, auf die Situation von Kindern und Jugendlichen mit lebensverkürzender Erkrankung und deren Familien aufmerksam zu
machen und sich mit den betroffenen Familien zu solidarisieren. „Dieser Tag gehört den Kindern und ihren Familien, aber auch an die Hospizmitarbeiter sollte gedacht werden. Schließlich
sind sie diejenigen, die Tag für Tag für die Betroffenen da sind“, sagt Vicky Großenbräucker, Präsidentin des Rotaract Clubs Gevelsberg.
Bei einem Vortrag von Michaela Pesenacker erfuhren die Rotaracter Details über die Arbeit des ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes des ökumenischen Hospizes Emmaus. „Wir möchten
denen, die sich mit ganzer Kraft für die Erhaltung der Lebensqualität betroffener Kinder und Jugendlicher sowie deren Familien einsetzen, etwas zurückgeben“, sagt Vicky Großenbräucker.
Demzufolge luden die Rotaracter am Samstag alle Ehrenamtlichen sowie die begleiteten Kinder samt ihrer Familien dazu ein, einen schönen Tag voller Spiel, Spaß, gutem Essen und Zauberei zu
verbringen. „Heute sollen sich die Mitarbeiter zurücklehnen und sich um nichts kümmern“, so Großenbräucker.
Große Dankbarkeit für Hilfe
„Wir kennen es gar nicht, dass uns jemand die Arbeit abnimmt“, sagt Michaela Pesenacker. Sie und alle Ehrenamtlichen seien dankbar für das Engagement, das ihnen die Mitglieder des
Rotaract Clubs zukommen lassen. Ob Kinderschminken, diverse Spiele oder eine Zaubershow: Alle Kinder kamen vollends auf ihre Kosten.
INFOBOX
„Rock for Children“ geht in die dritte Runde, der 12. Januar 2019 darf schon mal dick im Kalender angestrichen werden.
Hospiz
Kinderhospiz Gevelsberg öffnet seine Pforten
Stefan Scherer
Foto: Rotaract Club Gevelsberg
Die grünen Bänder sind Symbol für die Verbundenheit zur Kinderhospizarbeit. Die Mitglieder des Rotaract-Clubs Gevelsberg laden alle Ehrenamtlichen sowie die betroffenen Kinder und
Familien ein. Foto: Rotaract Club Gevelsberg
Gevelsberg.Rotaract-Club unterstützt die Kinderhospizarbeit in Gevelsberg und Rock for Children-Team übergibt
am Samstag eine große Spende.
Nach knapp drei Jahren ist die wertvolle Arbeit des ambulanten Kinder- und Jugendhospizes, das dem Hospiz Emmaus angegliedert ist, so langsam in den Köpfen angekommen. Dennoch, so betonen die
Verantwortlichen, wissen viele Betroffene aus dem südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis weiterhin nicht, dass sie in der Hagener Straße 339 in Gevelsberg Hilfe erhalten. Daher ist jeder zum Tag des
Kinderhospizes am Samstag, 10. Februar, eingeladen, sich die Räume anzuschauen und sich zu informieren.
Die Ehrenamtlichen kümmern sich mit ganzer Kraft um schwerstkranke Menschen und ihre Angehörigen. Sie entlasten Familien, spenden Trost und Fürsorge. Diesen wertvollen Einsatz für andere
wollen die Mitglieder des Rotaract Club Gevelsberg belohnen. Bevor das Hospiz zwischen 15 und 17 Uhr seine Pforten für jedermann öffnet, lädt die Nachwuchsorganisation der Rotarier alle
Ehrenamtlichen sowie die begleiteten Kinder, Eltern und Geschwister dazu ein, gemeinsam einen schönen Tag voller Spiel, Spaß, gutem Essen und mit Zauberei zu verbringen. Dafür haben sich
die Rotaract-Mitglieder den bundesweiten Tag der Kinderhospizarbeit ausgesucht, an dem sie sich die Hospizmitarbeiter um nichts kümmern müssen, denn das übernehmen die Mitglieder des
Rotaract Clubs Gevelsberg.
Bundesweiter Aktionstag
Von 15 bis 17 Uhr folgt schließlich der „Tag der offenen Tür“ zu dem jeder willkommen ist und von den Rotaract-Mitgliedern Waffeln, Kaffee und Kakao kredenzt bekommt. Außerdem sorgen sie für
ein buntes Kinderprogramm.
In jedem Jahr am 10. Februar wird mit dem bundesweiten „Tag der Kinderhospizarbeit“ auf die Situation von Kindern und Jugendlichen mit lebensverkürzender Erkrankung und deren Familien
aufmerksam gemacht.
Rock for Children-Team übergibt große Spende
Die Party, die hunderte Gäste in der Aula Alte Geer für den guten Zweck feierten, war grandios. Unter dem Titel „Rock for Children“ organisierten die heimischen Bands „Cold Friday“ und
„Procsription“ bereits zum zweiten Mal das Benefiz-Konzert, dessen Reingewinn komplett an das Kinderhospiz fließt.
Zur Übergabe des Geldes nutzen die Musiker den Tag der Kinderhospizarbeit. Wie viel exakt zusammengekommen ist, verraten die Rocker mit dem Herzen für Kinder noch nicht, sagen nur so viel:
„Die 5555 Euro aus dem vergangenen Jahr werden wir nun mindestens auch wieder erreichen.“
Benefizkonzert auch für 2019 geplant
Für den Erfolg der Veranstaltung zeichneten maßgeblich die Local Friends verantwortlich. Musiker aus den Bands „Lazy Daisy“, „Siggi Stardust und die Männer von „Flake“, „Waywardzz“ und
ehemalige „Smithy“-Mitglieder hatten sich zusammengetan, um im Sinne der totkranken Kinder und ihrer Familien ein ganz besonderes Konzert zu spielen. Dass die Begeisterung allerdings derart
groß sein würde, davon hatten sie nicht einmal zu träumen gewagt und haben nun beschlossen, das Local-Friends-Projekt am Leben zu erhalten. Zunächst haben sich die knapp 20 Musiker darauf
geeinigt, dass Rock for Children fortgesetzt werden soll und sie die Benefiz-Party mit den Gästen 2019 weiterfeiern möchten.
Um bis dahin nicht komplett einzurosten, werden die heimischen Musiker in diesem Jahr wohl einen weiteren Auftritt spielen. So wie es bislang aussieht, wird dafür sogar kein Eintritt fällig
und der Gedanke, den ambulanten Kinderhospizdienst zu unterstützen, wird erneut eingebunden. Sobald alles spruchreif ist, werden Ort und Zeit bekannt gegeben.
INFOBOX
Die Arbeit im ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst übernehmen überwiegend Ehrenamtliche, die sich um die Sterbe- und Trauerbegleitung kümmern.
Das Hospiz ist weiterhin auf Spenden angewiesen, denn das nächste große Projekt wollen die Verantwortlichen möglichst zeitnah in Angriff nehmen.
An der Hagener Straße soll angebaut werden, weil vor allem der Kinder- und Jugendhospizdienst so stark angefragt ist, dass die Räume nicht mehr ausreichen. Außerdem soll eine
altersgerechte Ausstattung angeschafft werden, die es bislang nicht gibt.
Mittwoch, 17. Januar 2018
1.250 Euro für fünf gute karitative Zwecke
Ob Wahljahr oder nicht – seine Bürgercafés in der Fußgängerzone macht die SPD-Gevelsberg nicht nur allein von den
Urnengängen der Bürgerinnen und Bürger abhängig.
Ganz im Gegenteil: Jahr für Jahr stehen die fleißigen Helferinnen und Helfer mehrmals mit ihrem Zelt
am Rosen-garten und verkaufen Waffeln und Kaffee für einen guten Zweck. „Wir möchten vor allem mit den Menschen unserer Stadt ins Gespräch kommen, wollen uns ihre Meinungen,
Kritiken und Wünsche anhören“, sagte der SPD-Stadtverbandsvorsitzende und Landtagsabgeordnete Hubertus Kramer im Rahmen einer kleinen Spendenausschüttung, die am 10. Januar 2018
in seinem Gevelsberger Büro stattfand. Gemeinsam mit Bürgercafé-Leiter Manfred Meinhardt konnte er dabei die stolze Summe von 1.250 Euro an fünf heimische Organisationen
überreichen. Jeweils 250 Euro erhielten die Bambini-Feuerwehr, das Ökumenische Hospiz Emmaus, der Hegering Gevelsberg, Unsichtbar e.V. sowie der Polizei- und Schutzhundeverein
Gevelsberg.
Vorbildliches Engagement
Durch eine Idee von Holger Brandenburg wurde Unsichtbar e.V. Anfang 2015 ins Leben gerufen. Mit seinen ehrenamtlichen
Mitstreitern hilft er Obdachlosen und sozial schwachen Menschen, deren Schicksal es nicht so gut mit ihnen meinte. Menschen die von der Gesellschaft nicht wahrgenommen werden,
verzweifelt sind und ihren weiteren Lebensweg nicht alleine schaffen. Menschen die von den Mitbürgern nicht mehr gesehen werden, die sprichwörtlich für viele „unsichtbar“
sind!
Die Beziehung zwischen Mensch und Tier ist ein ganz wichtiger Bestandteil beim Polizei- und Schutzhundeverein. Es kann, so
berichtete Manfred Hoeppner, eine richtige Zuneigung und Freundschaft sein, es kann aber auch zu Konfliktsituationen kommen, die mitunter gefährlich sind. Und genau das möchte die
Gruppe „Helfer auf vier Pfoten“ vermeiden. Die ausgebil-deten Hundeführer gehen daher mit ihren Vierbeinern in Schulen und Kindergärten um dort mit den Kids den sicheren Umgang
mit den Tieren zu üben.
Sabine Scherer von der Gevelsberger Feuerwehr erzählte mit einem Schmunzeln, wofür sie das Geld verwenden wollen: Zu den im letzten Jahr
angeschafften Cappies, die von den Bambinis voller stolz beim Kirmeszug präsentiert wurden, möchte man nun entsprechende Strickmützen für die kalte Jahreszeit besorgen. Die
Bambini-Feuerwehr gehört neben dem Ökumenischen Hospiz Emmaus zu den Organisationen, die alljährlich von den Gevelsberger Sozialdemokraten finanziell unterstützt
werden.
Was auch Tuija Minor (Geschäftsführerin) zu schätzen wusste. Kaum eine andere Institution hat sich während der vergangenen Jahre derart
weiterentwickelt und ist so gewachsen wie das Ökumenische Hospiz Emmaus, das von Gevelsberg aus den gesamten südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis bedient. Die Arbeit der Ehrenamtler ist
immer intensiver geworden, was mitunter auch an der Gründung des Kinderhospizes liegt. „Somit ist unsere heutige Spende ein weiterer kleiner Mosaikstein für Ihre vorbildliche
Institution“, sagte Hubertus Kramer.
Das Thema „Lernort Natur" spielt innerhalb der Öffentlich-keitsarbeit des Hegering Gevelsberg e. V. eine zentrale Rolle. „Unser Hauptziel ist es,
dass unsere Kinder, die Verantwort-lichen von morgen, die Natur kennen und schätzen lernen“, sagte Hegeringsleiter Jörn Beckmann. Gemeinsam mit Kindergärten, Grundschulen und
weiterführenden Schulen, vor allem mit der Förderschule wollen die Gevelsberger Jäger mit ihrer Obfrau und Waldpädagogin Stefanie Bentz-Beckmann, dass Kinder mit allen Sinnen den
Wald und die Natur erleben.
Eine Ära ging zu Ende
Mit dieser Spendenausschüttung ging
gleichzeitig auch eine langjährige Ära zu Ende. Nach mehr als 15-jähriger Organi-sationtätigkeit übergabManfred Meinhardt seine Funktion, als Leiter der Bürgercafés, in die Hände von
Luigi Tiranno (links) und Hans-Dieter Hevendehl (rechts).
„Es war eine tolle Zeit, die mir sehr viel Spaß ge-macht“, sagte er etwas wehmütig. Doch er ist sich sicher, dass seine
Nachfolger das schon „gewuppt“ bekommen. Und mit gut 70 Jahren sei ihm der „ehren-amtliche Ruhestand“ wahrlich gegönnt. „Danke Manfred für all die Jahre die Du uns so tatkräftig
unterstützt hast“, sagte Hubertus Kramer abschließend und wünschte allen Spenden-empfängern weiterhin eine glückliches Händchen bei ihren karitativen Aufgaben. André Sicks
Benefiz-Festival
„Rock for Children“ in Gevelsberg ein großes Fest
Hartmut Breyer
Foto: Jens Pommerenke / AirPictures.de
So kennt man ihn: Ex-„Smithys“-Sänger Lutz Otto (links) reißt das Publikum in der Aula Alte Geer mit. Foto: Jens Pommerenke /
AirPictures.de
Gevelsberg.Publikum und Akteure haben viel Spaß beim Benefizkonzert zugunsten des ambulanten Kinder- und
Jugendhospizdienstes. Aula Geer ist ausverkauft.
Ob vor der Bühne, auf der Bühne oder hinter der Bühne: Die Begeisterung war überall spürbar. „Rock for Children“, das Benefizkonzert zugunsten des ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes,
wurde am Samstagabend zu einer großen Party. Nicht zuletzt trugen die „Local Friends“ dazu bei, die sich eigens für diesen Abend zu einer Allstar-Formation zusammengetan hatten. Und eine
restlos ausverkaufte Aula Alte Geer, nicht nur feierfreudige, sondern auch spendable Gäste sowie Dutzende Akteure und Helfer, die sich für den guten Zweck engagierten, ließen auch bei der
zweiten Auflage des Festivals die Kassen klingeln. Nach Einschätzung der Organisatoren dürfte mindestens das Ergebnis des Vorjahres erreicht worden sein. Damals kamen 5555 Euro zusammen.
Mitarbeiter zu Beginn im Interview
Vor Beginn des Konzerts hatte Radio-Ennepe-Ruhr-Moderator Jan Schulte drei Vertreterinnen des Kinder- und Jugendhospizdienstes, der dem Ökumenischen Hospiz Emmaus angeschlossen ist,
auf die Bühne geholt. Koordinatorin Michaela Pesenacker, Geschäftsführerin Tulja Minor und die ehrenamtliche Sterbebegleiterin Susanne Finner gaben in einem kurzen Interview Einblicke
in die Arbeit der Einrichtung. „Das ist eine Arbeit, die einem unfassbar viel gibt“, sagte Susanne Finner. Sie betonte, dass man nicht das Sterben in den Mittelpunkt rücke, sondern
dass es darum gehe, den letzten Weg mit einem todkranken Kind zu gehen und die verbleibende Zeit so schön wie möglich zu gestalten. Die drei Mitarbeiterinnen wiesen darauf hin, dass
auch die Nachsorge sehr wichtig sei, nämlich den Familien – Eltern und Geschwister – Halt und Unterstützung in ihrer Trauer zu geben. Die Besucher zollten den Vertreterinnen des
Kinder- und Jugendhospizdienstes ihre Anerkennung für das Engagement mit lang anhaltendem Applaus.
Berührende Worte
Nach den berührenden Worten stand die Musik im Mittelpunkt. Den Auftakt machten „Siggi Stardust und die Männer von Flake“. Die Band mit Sängerin Siggi am Mikro bot kraftvolle Songs vor
allem aus den 70er Jahren, von Cream über Jimi Hendrix bis ZZ Top. Und mit einem Medley, das mehr als 15 Songs beinhaltete und den Bogen von der Titelmelodie der Zeichentrickserie „Wicki
und die starken Männer“ bis zum harten „Killing in the Name of“ von „Rage Against The Machine“ spannte, erreichte die Stimmung einen ersten Höhepunkt.
Auf dieser Basis machte dann eine 17-köpfige Kapelle weiter, die es in dieser Besetzung vermutlich kaum wieder geben wird. Weil die als zweite Band des Abends vorgesehenen „Waywardzz“ um
Ex-„Smithy“-Gitarrist Thorsten Metz auf ihre Sängerin Sara Höffer, die schwanger ist, verzichten musste, wurde das als dritter Act geplante Projekt „Local Friends“ ausgeweitet. Lutz Otto
(Ex-„Smithy“), Achim Krug („Cold Friday“), Susanne Michel („Proscription“) und Sven Taudien („Lazy Daisy“) wechselten sich als Sänger ab, Mitglieder ihrer Bands gaben sich zudem die
Instrumente in die Hand. Erst in den letzten Tagen vor dem Konzert hatten die „Local Friends“ eine Reihe von „Waywardzz“-Stücken einstudiert und in das Programm aufgenommen.
Lutz Otto ist ganz der Alte
Lokales40 ehrenamtliche Helfer tragen zum Gelingen bei
Neben den Musikern, die alle kostenlos auftraten, trugen 40 ehrenamtliche Helfer zum Gelingen...
Den Besuchern machte der Rundlauf am Mikrofon (wer Pause hatte, nahm auf der Bühne auf einem Sofa Platz) sichtlich Spaß. Und Lutz Otto, der „Smithy“ vor zwei Jahren verlassen hatte, fand
sofort wieder den Draht zum begeistert mitsingenden Publikum. BAPs „Verdamp lang her“, „Westerland“ von den „Ärzten“, „Vertigo“ von „U2“ und „Ein Kompliment“ von den „Sportfreunden
Stiller“ sorgten für beste Stimmung. Mit dem poetischen „Father & Son“ von Cat Stevens richtete Lutz Otto aber auch die Gedanken „auf die kleinen Seelen, die nicht mehr unter uns
sind“.
Songs von den „4 Non Blondes“, „Heroes del Silencio“ waren zu hören, Susanne Michel sang mit kräftiger Rockröhre „You shook me all night long“ von AC/DC, Achim Krug ließ „Turn the Page“
(Bob Seger/Metallica) erbeben. Und am Ende ruderten die ganze Kapelle und einige Zuschauer zu Achim Reichels „Aloha heja he“, bevor Stefan Scherer mit „Schönen Gruß“ von den „Toten Hosen“
das Konzert, das absolut friedlich über die Bühne ging, beschloss.
Weihnachtsmarkt
Glühwein-Spende von 8000 Euro
Klaus Bröking
Foto: Klaus Bröking
Axel Bremer (3.v.re.) und Sohn Felix (lks.) übergaben Schecks an Michaela Pesenacker (3.v.lks.) vom Hospiz sowie Edda Eckhardt und Heike Monse (v.re) vom Thaler Verein. Darüber freuen
sich Stefan Bieckerbick (Mitte), stellvertretender Bürgermeister, und Philipp Baltin (2.v.re.), der das Gelände gestellt hat.
Gevelsberg.Ideengeber Axel Bremer verteilt den Gewinn nach seiner guten Idee mit kleinem Weihnachtsmarkt auf
der Baubrache an Hospiz und Henri-Thaler-Verein
Es war schon eine tolle Idee, die hässliche Baubrache an der Mittelstraße zu einem kleinen, aber feinen Weihnachtsmarkt zu machen, und dort Glühwein, Bratwürstchen und Steaks für den guten
Zweck zu verkaufen. Und es ist etwas Großes dabei heraus gekommen. Zwei Spendenschecks in Höhe von je 4000 Euro überreichte der Initiator der Aktion, der Gevelsberger Unternehmer Axel Bremer,
gestern an das Hospiz Emmaus und den Henri-Thaler-Verein.
Lob von allen Seiten
Philipp Baltin, der seine Baupläne an der Einfahrt zur Nordstraße inzwischen auf Eis gelegt hat, hat das Gelände zur Verfügung gestellt. Er war gestern bei der Scheckübergabe voll des
Lobes für die weihnachtliche Idee: „Es war eine großartige Initiative. Axel Bremer hat seinen Urlaub geopfert, um das möglich zu machen. Der Andrang war so groß, das er zweimal am Tag
Nachschub holen musste.“ So zwischen 2500 bis 3000 Würstchen – so schätzt Bremer – seien im Advent auf dem Grill gelandet. Wieviel Glühwein das Gemüt der Gevelsberger erwärmt hat,
konnte er bisher nicht zusammenrechnen: „Wir haben auf jeden Fall alles aufgekauft, was in der Umgebung angeboten wurde.“
Bremers Fazit seiner spontanen Aktion: „So etwas kann man nur in Gevelsberg machen.“ Die Stadtverwaltung hätte sofort mitgezogen und die Bürger das Angebot begeistert angenommen. Es wären
noch mehr an Spenden übrig geblieben, wenn seine Personal- und Investitionskosten nicht so zu Buche geschlagen wären. Schließlich musste Bremer die Baugrube erst einmal mit dem Bagger
teilweise wieder verfüllen lassen, um den Weihnachtsstand, samt Toilette, Oldtimer mit Weihnachtsmann am Steuer und leuchtendem Elefant dort aufstellen zu können. Philipp Baltin, der das
Gelände sofort zur Verfügung gestellt hat, als ihm Bremer seine Idee erzählte, vermutet dann auch: „Da wird er einen Teil aus eigener Tasche finanziert haben.“
Auch Stefan Biederbick, stellvertretender Bürgermeister von Gevelsberg, bedankte sich bei Axel Bremer für sein hohes ehrenamtliches Engagement für seine Heimatstadt: „Denn nichts anderes
ist es.“ Mit seiner Idee hätte er Gevelsberg in der Vorweihnachtszeit noch ein ganzes Stück für die Menschen, die in die City kommen, attraktiver gemacht.
Keine Konkurrenz für Gastwirte
Axel Bremer war es wichtig, den Gevelsberger Gastronomen mit seinem Angebot keine Konkurrenz zu machen: „Ich habe zuvor mit allen gesprochen und keiner hatte etwas dagegen.“ Die
Unterstützung sei eben breit gewesen.
Mit dem ökumenischen Hospiz Emmaus und dem Henri-Thaler-Verein, so Bremer, würden das Geld von dem Weihnachtsmarkt zwei Organisationen erhalten, die sich in der Öffentlichkeit nicht über
Interesse beklagen könnten. Er hätte auch nach anderen Hilfsvereinen gesucht, die dringend Geld brauchen, deren Arbeit aber nicht so im Scheinwerferlicht steht: „Die sind aber schwer in
Gevelsberg und Umgebung zu finden.“ Bremer regte an, so etwas wie eine Dachorganisation der Hilfsvereine zu schaffen, die die Spenden dann verteilen könne: „Wir wollen schließlich keinen
vergessen.“
Benefizkonzert
„Kinderhospiz geht neue Wege mit Rockmusik“
Carmen Thomaschewski
Foto: Stefan Scherer
Michaela Pesenacker, Koordinatorin für das Kinderhospiz, das dem Ökumenischen Hospiz Emmaus angegliedert ist, freut sich riesig auf den Abend, nachdem sie im vergangenen Jahr
im lange gebuchten Urlaub weilte: „Dieses Geld hilft uns enorm weiter. Außerdem macht Rock for Children unsere Arbeit bekannt.“ Foto: Stefan Scherer
Der ambulante Kinder- und Jungendhospiz-Dienst, der dem Ökumenischen Hospiz Emmaus angegliedert ist, geht ins dritte Jahr. Die Anlaufphase ist überwunden, doch das Ende des Weges noch
lange nicht erreicht. Warum die überwiegend ehrenamtliche Arbeit weiterhin auf Unterstützung angewiesen ist, und welche Kettenreaktion die erste Auflage von Rock for Children im
vergangenen Jahr ausgelöst hat, darüber spricht die Koordinatorin des Kinderhospizdienstes, Michaela Pesenacker, im Interview.
Was haben Sie im vergangenen Jahr gedacht, als die Musiker mit der Idee eines Rockkonzerts auf Sie zukamen?
Michaela Pesenacker: Ich war unglaublich begeistert und habe gedacht: „Was für eine großartige Idee! Endlich gehen wir einmal neue Wege.“ Denn eine Unterstützung von
Rockbands haben wir bislang nie gehabt und daran auch zuvor keinen Gedanken verschwendet.
Was hat Rock for Children für das Kinderhospiz bewirkt?
Zweierlei Dinge. Zum einen natürlich diese tolle Spendensumme, aber mindestens genauso wichtig ist eine andere Sache. Durch Rock for Children sind Menschen, die bislang nicht mit dem
Hospiz in Berührung gekommen waren, auf uns aufmerksam geworden. Viele fühlen sich mit dem Hospizgedanken nun verbunden. Außerdem hat das Konzert eine Kettenreaktion mit einem
wahnsinnigen Schneeballeffekt für den Kinderhospizdienst ausgelöst. Dadurch sind im Nachhinein zahlreiche Anfragen an uns gerichtet worden, Privatpersonen und Firmen haben uns super
Angebote gemacht und auf vielfältige Art und Weise richtig gut unterstützt.
Was ist mit den 5555 Euro aus dem vergangenen Jahr passiert?
Die liegt noch bereit für den Zweck, für den sie angedacht war: einen Therapiehund. Das ist nach wie vor unser großes Ziel, aber es ist recht schwer, einen geeigneten Hund für diese
Ausbildung zu finden. Mein eigener Hund Emma ist beispielsweise nicht geeignet. Wir suchen weiterhin auf Hochtouren und sind guter Dinge, einen solchen Therapiehund zu bekommen, der ganz
wichtige Arbeit mit den betroffenen Kindern und deren Geschwistern leisten soll.
Warum sind Sie weiterhin auf Spenden und Öffentlichkeitsarbeit angewiesen?
Musiker proben für einen unvergesslichen
Abend
Auf Spenden sind wir permanent angewiesen, weil nur ein ganz kleiner Teil unserer Arbeit von den Krankenkassen finanziert wird; nämlich nur die reine Begleitung der erkrankten Kinder. Die
unglaublich wichtige und sehr gut angenommene Trauerarbeit beispielsweise mit den Geschwistern, um die gesamte Familie in dieser schwierigen Phase zu stärken, ist rein spendenfinanziert.
Gleiches gilt für die Ausbildung der Ehrenamtlichen zum Thema Trauer. Die Öffentlichkeitsarbeit ist aber mindestens genauso wichtig, denn die Themen Sterben, Leben, Trauer sind immer noch
auf eine gewisse Art und Weise tabuisiert und stehen nicht wirklich im Fokus. Da ist Rock for Children eine erstklassige Möglichkeit, um zu den Menschen vorzudringen.
Welche Entwicklung hat der ambulante Kinderhospizdienst seit seiner Gründung genommen?
Im dritten Jahr haben wir uns mehr und mehr etabliert. Die Kindertrauergruppe und die Jugendtrauergruppe werden hervorragend angenommen, wir haben die ersten Sterbebegleitungen gehabt. Es
hat zwar eine gewisse Anlaufphase gebraucht, aber nun sind wir an einem Punkt, an dem wir mit der Kinderhospizarbeit im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis auf einer Basis arbeiten, mit der wir
schon recht zufrieden sind.
Welche Wünsche und Pläne haben Sie, wofür Sie finanzielle und anderweitige Unterstützung benötigen?
Neben dem Therapiehund, für den die Finanzierung bereits steht, wollen wir uns gern räumlich verändern und erweitern. Denn die Räume des Ökumenischen Hospiz Emmaus an der Hagener Straße
339 in Gevelsberg sind für unsere wachsenden Bedarfe – gerade im Kinder- und Jugendbereich – nicht mehr ausreichend und auch nicht auf diese junge Gruppe zugeschnitten. Unser großes Ziel
ist es, bald auch genügend Platz und eine entsprechende Einrichtung für Kinder und Jugendliche zu bieten. Das kostet natürlich Geld.
Wie wird sich das Kinderhospiz bei Rock for Children präsentieren?
Unsere ehrenamtliche Mitarbeiterin Susanne Fenner und ich selbst werden Moderator Jan Schulte auf der Bühne zu Beginn ein kleines Interview geben. Außerdem übernehmen wir die Garderobe
und werden uns mit einem Stand präsentieren. Von uns werden zahlreiche Mitarbeiter bei Rock for Children sein und für Fragen und Informationen zur Verfügung stehen. Wir freuen uns schon
auf viele tolle Gespräche und möchten den Bands bereits jetzt unseren Dank sagen, dass das Festival keine einmalige Veranstaltung geblieben ist.
geschenkübergabe an den Kinder- und Jugendhospizdienst Emmaus
Foto und Text: Dirk Filipiak
Am 22.Dezember war es soweit! Dirk Filipiak und seine Kollegen aus der Mecahnischen Instandhaltung der Firma Aurubis konnten in strahlende Kinderaugen gucken.
Herr Filipiak und seine Kollegen wollten zu Weihnachten etwas Gutes tun. Sie sammelten Geld und hatten die Idee, eine Wunschbaumaktion zugunsten der Kinder und Jugendlichen des Hospiz Emmaus zu
initiieren.
Michaela Pesenacker, Koordinatorin des Kinder- und Jugendhospizdienstes Emmaus, begrüßte alle Anwesenden der adventlichen Feier recht herzlich. Grete Kahle, die gute Seele des Hospizes, backte
ihre berühmten Waffeln. Nachdem diese verputzt und eine kurze Weihnachtsgeschichte vorgelesen war, stieg die Spannung.
Und endlich- Herr Filipiak und seine Kollegen verteilten die Geschenke an die Kinder. Die Wünsche von 18 begleiteten Kindern konnten erfüllt werden und sie dankten es mit strahlenden Kinderaugen.
Nach der Geschenkübergabe nahmen sich die Spender noch Zeit, mit Kindern und Angehörigen zu sprechen und wurden gefragt, wie diese tolle Idee entstanden ist. "Wir wollten eigentlich nur das
Pfandgeld unserer gesammelten Flaschen spenden. Das war aber nicht so viel, also haben wir noch etwas gesammelt und Aurubis Lünen hat sich auch beteiligt."
"Es war schön zu sehen, wie sehr sich die Kinder über die Geschenke gefreut haben und mit wie wenig man doch so viel erreichen kann!" resümierte Dirk Filipiak.
15.300€ Spende für Sprockhöveler Kindergärten und 1500€ für Hospiz
Auf dem Foto von links: Christoph Terkuhlen, Tuija Minor und Michaela Pesenacker.
Die Sparkasse Sprockhövel unterstützt kulturelle, soziale und sportliche Einrichtungen in Sprockhövel. Besonders die Förderung der Kinder und Jugendlichen liegt der Sparkasse am Herzen. So ist es
auch in diesem Jahr der Sparkasse wieder eine Herzensangelegenheit, die Sprockhöveler Kindergärten mit einer Spende in Höhe von 15.300 Euro zu unterstützen. Die Einrichtungen erhalten pro
Kindergartengruppe 400 Euro.
1.500 € Spende für Hospiz
Die Sparkasse Sprockhövel spendet in diesem Jahr - anstelle von Weihnachtspost an ihre Kunden - an das Ökumenische Hospiz Emmaus e. V. einen Geldbetrag in Höhe von 1.500 Euro.
„Es ist uns ein großes Anliegen gemeinnützige Organisationen in der Region, wie das Ökumenische Hospiz Emmaus e. V. mit seinen vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, bei ihren
wichtigen Aufgaben zu unterstützen“, so Christoph Terkuhlen, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Sprockhövel. „Wir sind sicher, dass sich unsere Kunden gerne diesem Gedanken anschließen.“
Das Ökumenische Hospiz Emmaus e.V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, schwerstkranke Kinder und Erwachsene aus Sprockhövel, Ennepetal, Gevelsberg und Schwelm, mit einer nur noch begrenzten
Lebenserwartung in der letzter Lebensphase zu begleiten und ihre Angehörigen zu unterstützen. Der Hospizdienst unterstützt die Angehörigen, bietet psychoonkologische Versorgung und Hilfe bei
sozialen und psychischen Belastungen sowie Trauerbegleitung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an.
Durch die intensive Pflege der erkrankten Menschen kommt im Alltag die Entlastung der Angehörigen oft zu kurz. Im Ökumenischen Hospiz haben die Angehörigen die Möglichkeit, sich für eine
begrenzte Zeit aus der Pflege herauszunehmen, während die Patienten von erfahrenen und auf ihre Aufgaben vorbereiteten Ehrenamtlichen betreut werden.
Rekord bei spendenaktion
Foto: Stefan Scherer
Große Freude über die Großherzigkeit der Taubenväter herrscht bei den vielen Organisationen, die Schecks für ihre Arbeit überreicht bekommen.
In einem der bekanntesten Weihnachtslieder überhaupt kommt alle Jahre wieder das Christuskind, und ebenso in jedem Jahr beschenken die Taubenväter bedürftige Menschen, indem sie in der
Adventszeit ihre Spenden im Festsaal des Dorfs am Hagebölling ausschütten. Die Veranstaltung hat sich über die Jahre eingespielt – ein fast gleiches Programm, ähnliche Gäste. Doch in diesem
Jahr sah man die Mitglieder des Vereins „Menschen helfen Menschen“ mit einem besonders breiten Grinsen. Denn: Mit 50 297,70 Euro haben die Taubenväter so viel Geld ausgeschüttet wie niemals
zuvor in ihrer 31-jährigen Geschichte.
Der 2. Vorsitzende Dieter Riebel, der die Gala moderierte, erinnert sich: „Nur einmal beim Elbhochwasser, als wir eine Sondersammlung hatten, sind wir in der Jahresendabrechnung auf
eine derart gigantische Summe gekommen.“ Normalerweise verteilen die Taubenväter in der Adventszeit zwischen 30 000 und 40 000 Euro.
Da war es auch für den 1. Vorsitzenden Uwe Kraftscheck eine Freude, die vielen Gäste im rappelvollen Festsaal zu begrüßen und noch einmal die Aktionen des noch wenige Wochen laufenden
Jahres Revue passieren zu lassen. Stadionlauf, Sommerfest, Ü-30-Party und die Präsenz auf dem Martinsmarkt sind nur einige Veranstaltungen, die die Taubenväter initiierten oder bei denen
sie in der Stadt für die gute Sache unterwegs waren. „Ich bin immer wieder aufs Neue davon beeindruckt, wie groß das Vertrauen der Gevelsberger in uns ist“, sagte er und bedankte sich
dafür, wie viele Leute den Verein „Menschen helfen Menschen“ bedenken und dessen Mitgliedern stets freundlich und offen gegenübertreten.
Für die Musik sorgten in gewohnt besinnlicher bis feierlicher Weise die Chorgemeinschaft Gevelsberg unter der Leitung von Lars Berger und der Shanty-Chor vom Hagebölling, den Klaus Brack
dirigierte.
Natürlich sangen zum Abschluss alle gemeinsam das Taubenväterlied – wie alle Jahre wieder.
Die Spendenempfänger
Jeweils 1000 Euro bekamen: Die 14 Kindergärten in der Stadt Gevelsberg, Jugendzentrum Schulstraße, Evangelische Stiftung Loher Nocken, Kinderschutzbund,
Ehepaar Bruzeck, Papua-Stiftung, Gevelsberger Tafel, Mädchenwohngruppe Weißenstein und die Kiss EN-Süd.
Jeweils 800 Euro bekamen: Feuerwehrjugend Gevelsberg, Drevermannstift Gevelsberg, Förderkreis Dorf am Hagebölling, Hospiz Emmaus, Weißer Ring Ennepetal, Förderschule
Hiddinghausen, Hasencleverschule, Evangelische Stiftung Volmarstein Hans-Grünewald-Haus, Diakonie Gevelsberg, DRK Gevelsberg Jugendarbeit, Tierheim Strückerberg, Schutz- und
Polizeihundeverein, Justus-Liebig-Klinik in Gießen, Missione Cattolica Italiana.
Jeweils 600 Euro bekamen: Selbsthilfe-Gruppe Psychisch Kranke in Schwerte, Gemeinsam gegen Gewalt, Blindenverein, der Mittagstisch, Prediger Barth, DLRG Gevelsberg
Jugendschwimmausbildung, Großtagespflege Taka Tuka Land, Krabbelgruppe St. Engelbert, Mentor Leselernhelfer Gevelsberg, Lesefreunde Gevelsberg (Bücherei), Kindertheater Flick-Flack,
Unsichtbar e.V., FC Gevelsberg-Vogelsang Jugendfußball, Pro Kid Herdecke, CVJM Gevelsberg,, Lila Damen Schwelm (Helios-Klinik), Lila Damen Gevelsberg (AWo-Seniorenheim), FSV Gevelsberg
Mädchenfußball, Therapie- und Ponyhof Epona Schwelm, Gevelsberger Seniorenservice, Naturspielgruppe Bärenbude, Willkommensinitiative Gevelsberg, und die Tiernothilfe Katzenglück.
Dazu kommen noch 3297,70 Euro, mit denen die Taubenväter unterjährig in Vorleistung für hilfebedürftige Personen getreten sind, so dass der Verein „Menschen helfen
Menschen“ am Ende 50297,70 Euro ausschüttete.
Polizeiwache: Landrat ausgebuht
Normalerweise haben sich die Taubenväter auf ihre Fahnen geschrieben, gänzlich unpolitisch unterwegs zu sein. Das hat während der Spendengala nicht funktioniert, denn sowohl Landrat Olaf
Schade als auch Bürgermeister Claus Jacobi nutzen die Gala als Forum, um ihre Sichtweise zur geplanten Schließung der Gevelsberger Polizeiwache (wir berichteten) zu bewerben.
Der Verein hatte die beiden SPD-Politiker an getrennten Tischen untergebracht. Während Jacobi zuvor noch andere Termine wahrnahm, war Schade von Beginn an vor Ort und wurde vom 1.
Vorsitzenden Volker Kraftscheck als erstes ans Mikrofon für ein paar Grußworte gebeten. „Buuuuh!“ hallte es aus dem Plenum. Der Landrat reagierte: „In meiner Position muss ich
Entscheidungen treffen, die nun einmal getroffen werden müssen.“ Das gehe nicht gegen die Stadt Gevelsberg. Er müsse schauen, dass die Polizei dort sei, wo sie handlungsfähig sei. „Aber
in erster Linie bin ich hier, um zu feiern.“
Unterschriftenliste angekündigt
Jacobi sprach den Landrat in seinem Grußwort später direkt an: „Toll, dass Du da bist, auch wenn Dir der Wind eisig ins Gesicht bläst. Du darfst die Wache nicht aus dem Herzen unserer
Stadt reißen!“ Eigentlich, so der Bürgermeister, habe er nichts zur Wache sagen wollen, „weil ich mich heute Abend nicht noch mehr darüber ärgern möchte.“ Dann holte er aber doch aus,
rief die Gevelsberger zur Geschlossenheit im Kampf um ihre Polizeiwache auf. „Wenn ich mit der Unterschriftenliste für den Erhalt der Wache komme, weiß ich, dass ich auf Euch zählen
kann“, rief der Bürgermeister. Applaus brandete im Festsaal des Dorfs am Hagebölling auf.
Ob es mit den deutlichen Worten Claus Jacobis zusammenhing oder vom Landrat zeitlich von vornherein genau so geplant war, ist nicht bekannt, aber Olaf Schade verließ direkt nach der Rede
Claus Jacobis den Saal.
Traditionell fand, wie in jedem Jahr, kürzlich wieder die beliebte Plätzchenaktion vom Ökumenischen Hospiz Emmaus in der Fußgängerzone von Gevelsberg statt.
Trotz des spätherbstlichen Wetters fanden sich viele Interessierte am Stand vor dem Geschäft Expert Ellinghaus, das freundlicherweise den Platz und Strom für das Waffeleisen bereitstellte, ein.
Annegret Kahle, hauptamtliche Verwaltungskraft des Hospizdienstes, zeigte sich zufrieden: "Wir haben auch in diesem Jahr wieder eine Fülle an unterschiedlichsten Plätzchenspenden erhalten. Dafür
möchte ich mich herzlich bedanken. Ich organisiere die Plätzchenaktion seit nun mehr fünfzehn Jahren und bin immer wieder begeistert auf wie viel Zuspruch wir treffen." Neben dem Plätzchen-,
Waffel- und Marmeladenverkauf kommen jedes Mal gute Gespräche über die Arbeit des Hospizdienstes zustande und es findet in vorweihnachtlicher Stimmung ein schöner Klön neben dem Samstagseinkauf
statt.
Warmer Segen durch die Bundeswehr-Bigband in Gevelsberg
Big-Band der Bundeswehr in Gevelsberg Big-Band der Bundeswehr in Gevelsberg Bild: Klaus Bröking
Gevelsberg. Bild und Text Klaus Bröking
Insgesamt 22.000 Euro konnte die Sparkasse Gevelsberg/Wetter nach dem Konzert der Bigband der Bundeswehr an vier Organisationen verteilen.
Es war ein großartiges Konzert und es ist eine genauso großartige Summe für den guten Zweck zusammengekommen. 22 000 Euro verteilte die Sparkasse Wetter/Gevelsberg aus den Einnahmen des Gastspiels der Bigband der Bundeswehr. Mit 850 Zuschauern
war die Halle West bis auf den letzten Platz ausverkauft. Da die Sparkasse die Kosten übernommen hat, kam das große Weihnachtsgeschenk für vier Organisationen zusammen.
Idee aus den Reihen der Lions
„Weil die Idee für das Gastspiel aus den Reihen der Lions gekommen ist, haben wir uns entschlossen, die beiden Fördervereine zu bedenken“, so Thomas Biermann, Vorstandsvorsitzender
der Sparkasse. Je 4000 Euro gingen an Harro Gehrke als Vertreter des Lions-Club Wetter und Bernd Sander für den Club Ennepe-Ruhr. Mit jeweils 7000 Euro gingen Christiane Düllmann und
Tuija Minor vom Gevelsberger Hospiz Emmaus sowie Ursula Reschke und Ummahan Akbulat vom Mobilen Hospiz Wetter nach Hause.
Wahrer Geldsegen vor Weihnachten
Für beide Träger der Hospizarbeit ist es ein wahrer Geldsegen vor Weihnachten. Die Wetteraner finanzieren sich ausschließlich aus Spenden. „Wir werden zwar gefördert,“ so Christiane
Düllmann, „aber es gibt für uns auch wichtige Bereiche, für die wir keine Mittel bekommen. Ich bin ganz sprachlos.“ Die Vertreterin des Hospiz Emmaus bedankte sich auch für den
„wunderbaren Rahmen“, in dem die Benefiz-Veranstaltung stattgefunden habe. Sie sei selbst dabei gewesen – in Begleitung: „Ich habe Pastor Ulrich Bauer, den stellvertretenden Vorsitzenden
unseres Hospizvereins, noch nie so swingen gesehen.“
Und das war nur eine der begeisterten Reaktionen auf den musikalischen Abend. „Wir haben nur positive Rückmeldungen bekommen. Und das in einer Größenordnung, die ich bisher bei
Veranstaltungen unserer Sparkasse noch nicht erlebt habe“, meinte Vorstandsvorsitzender Thomas Biermann.
Guter Ton auf allen Plätzen
Besonders die Frauen unter den Zuschauern seien „total begeistert von dem Frank Sinatra aus dem Münsterland“ gewesen. Gemeint war der Sänger Tom Gaebel, der an diesem Abend in Gevelsberg
zum ersten Mal mit der Bigband der Bundeswehr zusammengearbeitet hat.
Lob gab es auch von der Bigband selbst für die Organisation. Die Musiker waren von der Akustik in der Sporthalle begeistert. „Ich glaube, der Ton war auf allen Plätzen gut“, so Biermann.
Mehr als zufrieden waren die Band und ihre Begleiter auch von dem Essen, das für sie in der Kantine des Schulzentrum West gezaubert wurde: „Es war ein richtiges Menü. Sie hatten uns aber
schon im Vorfeld wissen lassen, dass sie nicht bei jedem ihrer Konzerte nur Mettbrötchen essen wollten.“ Was irgendwie verständlich ist.
Zwei Tage lang Stühle geschleppt
Viele, so Biermann, hätten schon kurz nachdem der letzte Ton verklungen war gefragt, wann das nächste Konzert einer solchen Größenordnung von der Sparkasse veranstaltet wird. Seine
Antwort: „In den nächsten zehn Jahren mit mir nicht.“ Es sei nämlich eine Kraftanstrengung gewesen. Manchmal sogar im wahrsten Sinne des Wortes: „Die Auszubildenden der Sparkasse haben
zwei Tage lang nur Stühle in die Halle geschleppt. Und besonders muss ich mich bei unserer Marketingleiterin Antje Simon-Behr bedanken, die die Organisation übernommen hat.“
Am Ende waren alle so zufrieden, dass das Transportunternehmen Jörg Führing, das die Aufbauhelfer gestellt hat, die Hälfte des Rechnungsbetrags an das Hospiz stiften will. „Auch ein
Besucher hat spontan erklärt, 250 Euro zu überweisen“, so Biermann. Die Welt wird durch Musik eben doch besser.
Einen Weg aus der Trauer finden
Foto: Laura Dicke
Sascha Hiby, stellvertretender Vorsitzender des Vereins Gut Glut mit seinem Sohn Fynn und die Geschäftsführerin Tuija Minor. Hiby überreichte im Auftrag des Vereins Gut Glut eine Spende von
2500 Euro an das Hospiz Emmaus. Foto: Laura Dicke
Gevelsberg Bild und Text Laura Dicke
Tag der offenen Tür im Hospiz Emmaus informiert über Angebote
Jeder Mensch verdient eine grundlegende Gesundheitsversorgung und diese schließt auch Hospiz- und Palliativangebote mit ein. Vielen sind allerdings die Angebote des Hospizes nicht bekannt und es
ist ihnen auch nicht bewusst, wie wichtig es ist, sich mit dem Thema Tod auseinanderzusetzen. Der Welthospiztag am 14. Oktober ruft daher dazu auf, das Thema in die Diskussion und damit in die
Öffentlichkeit zu bringen. Auch das Hospiz Emmaus nahm mit einem Tag der offenen Tür an dem Aktionstag teil.
Bewegendes Interview
Begleitung von Sterbenden und deren Angehörige, Trauerarbeit: So unangenehm die Arbeit des Hospiz’ Emmaus auch scheint, ein Ort der Bitterkeit ist es nicht. Vielmehr geht es darum, die letzten
Lebensjahre mit Spaß und Freude zu verschönern und den Menschen zu helfen, die Trauer zu bewältigen. Den Wert einer solchen Arbeit konnten die Besucher hautnah mitfühlen, denn Stefan Scherer,
Redaktionsleiter dieser Zeitung, führte am Tag der offenen Tür ein Live-Interview mit einer betroffenen Angehörigen, die von ihrem Weg aus der Trauer dank der Hilfe des Hospiz Emmaus berichtete.
Silvia Seifert verlor vor genau drei Jahren ihren Mann durch ein Glioblastom, einen bösartigen Tumor im Gehirn. „Vor der Diagnose hatten wir ein glückliches Leben. Wir waren 36 Jahre
verheiratet und haben drei Kinder“, berichtete Silvia Seifert. Die Diagnose kam plötzlich und veränderte das Leben der Familie schlagartig, denn eine Heilung schlossen die Ärzte von Beginn an
aus. Ganze vier Jahre und vier Monate lebte ihr Mann noch mit der Krankheit, bevor er dieser erlag. Ein Arzt empfahl Silvia Seifert das Hospiz Emmaus und schnell fand sie dort Hilfe mit ihrer
Trauer umzugehen. „Die neutralen Gespräche und die Gespräche im Trauercafé haben mir gezeigt, dass ich nicht alleine bin. Hier haben alle dasselbe erlebt“, erzählte sie. Beim Hospiz und im
Kontakt mit anderen Betroffenen fand sie den Mut, aus der Spirale der Trauer auszubrechen.
Heute kann sie sagen, dass sie wieder glücklich ist, auch, weil sie einen neuen Lebenspartner gefunden hat, der ein ähnliches Schicksal erlebte. „Ich möchte dem Hospiz Emmaus Danke sagen und
die Menschen sollen nicht denken, dass das Hospiz einen runterzieht. Es bringt dich weiter“, so Silvia Seifert.
Auf Spenden angewiesen
Doch die Arbeit des Hospizes ist aufwendig. Darum ist es auch stetig auf Spenden angewiesen. Pünktlich zum Welthospiztag freute sich Geschäftsführerin Tuija Minor über eine großzügige Spende
von 2500 Euro durch den Verein Gut Glut aus Gevelsberg, die am Samstag von dem stellvertretenden Vorsitzenden Sascha Hiby überreicht wurde. Der Verein Gut Glut sammelt jährlich Gelder durch
Feiern und andere Aktivitäten und spendet den Erlös an Einrichtungen und Institutionen für Kinder und älteren Menschen. So kann die Arbeit im Hospiz Emmaus mit den mittlerweile 61
Ehrenamtlichen noch besser unterstützt werden, zum Beispiel um die Kindertrauergruppe, welche einem immer größeren Zulauf erfährt, mit Materialien zu versorgen.
Zudem nutzte das Hospiz Emmaus den Tag der offenen Tür, um auf die Arbeit im Ehrenamt aufmerksam zu machen. „Wir suchen zurzeit neue Ehrenamtliche, die sich ausbilden lassen wollen“, erzählte
Tuija Minor. Der nächste Grundkurs für die Ausbildung zur Sterbebegleitung beginnt im Januar 2018. Im Anschluss an den Grundkurs kann man sich auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen oder
Erwachsenen spezialisieren. Auch die Trauerarbeit benötigt eine Spezialisierung.
INFO:
Interessenten können sich im Hospizbüro unter 02332/ 61021 oder unter der E-Mail-Adresse info@hospiz-emmaus.de melden.
Weitere Informationen zum Hospiz Emmaus gibt es im Internet auf der Seite www.hospiz-emmaus.de
Gedanken zur Ökumene anlässlich des Welthospiztages am 14.10.2017 von Pastor Bauer
Ökumenekreuz
500 Jahre Reformation, das heißt Erinnern an ein leidenschaftliches Ringen um das rechte Leben als Christen, das damals zur Trennung der Christen geführt hat. Das was damals zur Trennung geführt
hat, das Suchen und Fragen nach dem was Christsein ausmacht, hat die Christen auf einen Weg geführt, der sie wieder zusammenbringt. "Es wächst wieder zusammen, was zusammengehört."
Ökumenisches, gemeinsames Handeln als Christen in der Welt, ist zu einem Zeichen der Glaubwürdigkeit geworden.
Im September dieses Jahres wurde bei einem feierlichen Gottesdienst auf dem ökumenischen Fest in Bochum unter dem Titel "Wie im Himmel so auf Erden" sechs Einrichtungen aus dem Ruhrgebiet das
Ökumenekreuz überreicht.
Es ist ein zeichen der Anerkennung für das gemeinsame Handeln und Helfen von Christen aus getrennten Kirchen, ein Tun das Trennung überwindet und zusammenführt- nicht nur die getrennten Christen
sondern auch alles, was die Menschen in der Welt voneinander trennt und im Helfen zusammenbringt. Unser ökumenisches Hospiz war eine dieser sechs Gruppen.
Das ökumenische Kreuz zeigt drei Dimensionen des Denken und Handelns: Oben und unten, rechts und links, vorne und hinten. Es verbindet Himmel und Erde, es umfasst die Welt in allen Längen und
Breiten.
Christliches Handeln geschieht aus der Mitte des Kreuzes und zielt auf alle Menschen, die in irgendeiner Weise das Kreuz des Lebens zu spüren bekommen und die wir damit nicht alleine lassen
wollen.
Maßstab des Handelns ist Christus, Jesus selber. Darum zielt es nicht nur auf Christen sondern auf alle Menschen in Not.
So etwa könnte das Ökumenekreuz verstanden werden.
So etwa könnte das Ökumenekreuz auch missverstanden werden;
weil es so in Gefahr ist, wieder eindimensional zu werden: Wir sind für die anderen da.
Wir helfen den anderen. Die anderen sind Empfänger unserer Zuwendung, fast so etwas wie Bittsteller dort und die guten Helfer hier.
Ökumene, gerade in all ihren Dimensionen, ist auch eine empfangende Ökumene, eine die hinhört auf das, Menschen vor uns und hinter uns erwarten, was die neben uns sagen, links und rechts, was
auch immer bedeutet: welche Not sie bewegt, welche Sorgen sie umtreibt, was sie trennt in Reiche und Arme, in Starke und Schwache, in Menschen mit einem Zuhause und ohne Heimat, in Menschen mit
Vertrauen und in Menschen mit Angst.
Es sind Menschen, die uns nach unserem Christsein fragen und es in Frage stellen, die unsere Stärken anerkennen und auch die, die uns auf unsere Schwächen hinweisen, die uns so helfen unsere
Berufung als Christen auch aus dem Blickwinkel der Welt zu sehen, damit es wirklich christliches Handeln in der Welt ist.
Christliche Ökumene ist nicht nur eine gebende sondern auch eine nehmende Ökumene, eine die in die Welt hineinspricht aber zuerst auf die Welt hört, damit sie nicht an den Menschen vorbei redet
und handelt.
Der Stamm im Gruppenraum unseres Hospizes, mit dem toten Holz und dem farbigen Innenleben, mit dem Telegrafenstangen zum Hören und Senden, steht für dieses lebendige Miteinander.
Auf diese Weise lebt christliche Ökuemene dann auch die andere Dimension, die von oben nach unten; denn auf die Menschen zu hören, ist auch ein Hinhören auf Gott, der durch diese Menschen spricht
und auf die Fragen der Menschen antworten will. Und es ist unser gemeinsames Fragen nach Gott, wie er die Welt sieht und durch uns in der Welt sein will.
Dreidimensionale Ökumene ist Geben und Nehmen, ist Hören und Antworten auf die Menschen und auf Gott.
Es ist Bemühen, dass der Wille Gottes geschieht, wie im Himmel so auf Erden.
Hospiz in Gevelsberg ist Helfer in schwersten Zeiten
Tuija Minor ist seit dem Frühjahr Geschäftsführerin des Ökumenischen Hospiz’ Emmaus, das aus Gevelsberg für den gesamten südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis zuständig
ist.
Foto: Stefan Scherer
Gevelsberg. Bild und Text Stefan Scherer
Das Ökumenische Hospiz Emmaus öffnet am Samstag, 14. Oktober, seine Türen. Institution wächst stetig in
einem rasanten Tempo.
Kaum eine andere Institution hat sich während der vergangenen Jahre derart weiterentwickelt und ist stetig so gewachsen wie das Ökumenische Hospiz Emmaus, das von Gevelsberg aus den gesamten
südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis bedient. Auf den Neubau an der Hagener Straße folgte die Einrichtung des ambulanten Kinderhospizdienstes. Zwischendurch mussten die Mitarbeiter den Tod von
Mitbegründerin Helga Grams verkraften, und seit dem Frühjahr hat das Hospiz mit Tuija Minor erstmals eine hauptamtliche Geschäftsführerin.
Die Arbeit war immer intensiver geworden. Nicht zuletzt auch durch die Gründung des Kinderhospizes hatten die Verwaltungsaufgaben derart zugenommen, dass sie für die beiden
Koordinatorinnen Christiane Düllmann (Erwachsenenhospiz) und Michaela Pesenacker (Kinderhospiz) nicht mehr zu bewältigen war, ohne dass sie ihre Kernaufgaben hätten vernachlässigen
müssen. Die Krankenpflegerin, Mutter und studierte Pflegemanagerin Tuija Minor ist seitdem für die Öffentlichkeitsarbeit, Netzwerkpflege und den Kontakt zu den Kooperationspartnern
zuständig. Ebenso kümmert sie sich um die Finanzen, die Kommunikation, die Abrechnung mit den Kostenträgern sowie die Betreuung der Vereinsmitglieder.
Spenden und Ehrenamtliche
Eines hat sie von der ersten Sekunde an verinnerlicht: „Es geht um das Leben und nicht um den Tod“, sagt sie, als sie erzählt, dass mittlerweile 61 Ehrenamtliche im Hospizdienst tätig
sind, dass vor allem die Trauerarbeit in diesem Bereich einen großen Teil einnimmt, und dass der Weg noch lange nicht zu Ende gegangen ist, weil das Hospiz sowohl bei den Erwachsenen als
auch bei den Kindern auf ehrenamtliche Mitarbeiter und Spenden angewiesen ist. Schließlich sind mit dem Wachstum auch personelle und finanzielle Aufwendungen gestiegen.
Daher nimmt das Ökumenische Hospiz Emmaus am Samstag, 14. Oktober, bereits zum zweiten Mal am Welthospiztag teil, um rund um sein Domizil an der Hagener Straße 339 die Werbetrommel in
eigener Sache zu rühren. Von 11 bis 17 Uhr öffnet das Hospiz seine Türen, Beginn ist mit einer Andacht. Worum es wirklich geht und wie wichtig die Arbeit des Hospizdienstes ist, wird eine
Betroffene, die ihren Ehemann verloren hat, in einem Live-Interview erzählen. „Aus der Sterbe- wurde eine Trauerbegleitung und sie hat auch gelernt, dass es ein Leben nach der Trauer
gibt“, sagt Christiane Düllmann.
Zudem wird es viele Informationen beispielsweise zu den Themen Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung, Aromatherapie und natürlich zur eigentlichen Arbeit des Hospiz’ Emmaus geben. Für
ein kunterbuntes Kinderprogramm wird ebenso gesorgt sein wie für Kaffee, Waffeln und Popcorn. Außerdem wird die Buchhandlung Appelt einen Büchertisch aufbauen und die Band „Blues and more
with Paul and friends“ für Unterhaltung sorgen.
Große Auszeichnung für Hospiz
Noch läuft die Suche nach dem richtigen Platz, schließlich ist diese hohen Auszeichnung für das Ökumenische Hospiz Emmaus nichts Selbstverständliches. Denn das schwere dreidimensionale
Christuskreuz, das die 1. Vorsitzende, Pfarrerin Anne Braun-Schmitt, und ihr Stellvertreter Pastor Ulrich Bauer nun im Rahmen des Ökumene-Festes in Bochum überreicht bekamen, zeigt, dass
der anfangs oft beschwerliche Weg, die Fahne der Ökumene hochzuhalten, stets richtig war und nun die entsprechend große Anerkennung findet.
Schwierigkeiten zu Beginn
Ulrich Bauer erinnert sich: „Schon mein Vorgänger Pastor Heinz Symann hat sehr stark ökumenisch gearbeitet. Das kam nicht überall im Bistum gut an.“ Als Bauer das Hospiz im Jahr 1993
mitbegründete, stellte sich für das gesamte Team nie die Frage, ob die Einrichtung eine rein katholische sein sollte. Von Beginn an sind die Haupt- und Ehrenamtlichen sowie der Vorstand
stets ökumenisch besetzt. Seit dem Jahr 2008 findet sich die konfessionsverbindende Arbeit auch im offiziellen Namen des Hospizdienstes wieder. „Das christliche Menschenbild gibt einem
die Freiheit, mit jedem zu arbeiten“, sagt Ulrich Bauer.
Die Begleitung erfolge vollkommen unabhängig von Konfession und Religion. Wem die Kirche nichts bedeutet, der müsse auch nicht bekehrt werden. „Wir sind kein Missionarsverein, aber die
Leute sollen wissen, wen sie sich ins Haus holen“, fasst Pastor Bauer zusammen.
All dies sind die Gründe dafür, dass dem ökumenische Hospiz Emmaus nun im Bergbaumuseum diese hohe Ehre zuteil wurde. Und ein würdiges Plätzchen für das dreidimensionale Kreuz wird sich
mit Sicherheit finden.
Trauerbegleitung im
Ökumenischen Hospiz Emmaus
Wenn Kinder trauern-
16 qualifizierte Trauerbegleiter unterstützen den Kinder- und
Jugendhospizdienst
Für Kinder ist es wichtig, dass sie bei ihrer Begegnung mit den Themen Tod und Sterben nicht alleine sind. In einem dreimonatigen Weiterbildungskurs der insgesamt 80 Stunden umfasste, wurden 16
Ehrenamtliche des ambulanten Hospizdienstes geschult. Die Ausbildung befähigt sie zur Trauerbegleitung für Kinder, Jugendliche und deren Familien.
Unter der fachlichen Leitung des Diplom-Heilpädagogen Detlef Bongartz wurden die Mitarbeiter sowohl durch praxisgerechte Fallbeispiele und Rollenspiele als auch durch die persönliche
Auseinandersetzung mit Trauer- und Abschiedssituationen, auf das Thema vorbereitet.
Detlef Bongartz, der als Familientrauerbegleiter tätig ist, gab praktische Verhaltenstipps und beleuchtete Methoden und Rituale die als Unterstützung in der Begleitung trauernder Kinder und
Jugendlicher Anwendung finden können.
"Da wir untereinander durch unseren Zusammenhalt in der Ehrenamtlichengruppe einen sehr vertrauensvollen Umgang miteinander haben, fiel es uns ´leicht, uns auch auf heikle Situationen gedanklich
gut einlassen zu können," freut sich die Teilnehmerin Hiltrud Schmidt-Höschen über die sehr intensive und positiv gelaufene Qualifizierungsmaßnahme.
Dem Hospizdienst steht jetzt ein gut gerüstetes Team aus Ehrenamtlichen zur Verfügung, das ab kommendem Montag, 4.September 2017, wieder in zwei neuen Trauergruppen trauernden Kindern (8-12
Jahre) und Jugendlichen (ab 13 Jahren) unterstützend zur Seite stehen wird.
Am 4.September um 16.30 Uhr findet in den Räumen des Ökumenischen Hospiz, Hagener Straße 339 in Gevelsberg, ein erster Informationstermin für Kinder und Eltern zusammen statt. Ohne die Eltern
werden dann regelmäßige Termine in den Gruppen stattfinden.
Der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst des Ökumenischen Hospiz Emmaus betreut seit 2015 intensiv schwerstkranke und sterbende Kinder und Jugendliche in ihrem häuslichen Umfeld, im
Krankenhaus oder in Pflegeeinrichtungen. die Arbeit wird durch den engagierten Einsatz der ehrenamtlichen Mitarbeiter getragen. Die Trauerarbeit bei Kindern und Jugendlichen, die einen Verlust
erlebt haben, ist der weitere wesentliche Unterstützungsauftrag des Dienstes.
Rotary Club gevelsberg unterstützt uns mit einer spende
Am 29.06.2017 war das Hospiz ins Restaurant Fritz am Brunnen eingeladen. Hier fand die Amtsübergabe des alten an den neuen Präsidenten des Rotary Clubs Gevelsberg statt. In diesem
Zusammenhang organisierte der Club im Vorfeld eine Presseinformation, zu der alle Institutionen eingeladen waren die in diesem Jahr für ihr soziales Engagement mit den
unterschiedlichsten Projekten mit großzügigen Spenden von Rotary bedacht wurden. Unser Hospiz erhielt eine Unterstützung von 2.300 Euro, die dafür bestimmt war eine junge Witwe und ihren
kleinen Sohn bei der Bezahlung der Beerdigungskosten zu helfen.
Ein Thema, das am Herzen liegt
„Wir wollen nicht nur in unserer Schule etwas bewirken, sondern auch außerhalb helfen. Hierbei war es uns von Anfang an wichtig, ein lokales Projekt zu unterstützen“, erklärt
Elftklässlerin Annika Wegen, Leiterin der achtköpfigen Finanzierungsgruppe der gymnasialen Schülervertretung.
Auf die Arbeit des Kinderhospizes war man durch Lehrerin Helga Bockel aufmerksam geworden, die die Schülern damit konfrontierte, dass lebensverkürzende Erkrankungen längst nicht nur alte
Menschen betreffen, sondern eben auch Kinder und Jugendliche betreffen und dass es vor einigen Jahren auch am Gymnasium eine tödlich erkrankte Schülerin gegeben habe.
2 500 Lose bestellt
„Ein Thema, das uns sehr am Herzen liegt, zumal es nicht ganz alltäglich ist, aber immer häufiger aufkommt“, erklärt Annika Wegen. „Außerdem haben wir uns im Religionsunterricht intensiv
mit diesem Thema befasst“, ergänzt Projektmitstreiterin Hanna Schröder und hofft nun, für den guten Zweck möglichst viele Tombolalose verkaufen zu können.
2 500 Lose hat man bestellt. Für einen Euro können die Gäste des Schulfests Gutes tun und zugleich etwas gewinnen. Das engagierte Schulteam hat innerhalb der vergangenen Wochen bei vielen
lokalen Sponsoren angefragt und fleißig Sachpreise akquiriert. Nach wie vor besteht hier Bedarf an Sachspenden, um die Aktion noch attraktiver zu machen.
Besonderes Engagement
„Es ist ganz besonders schön, dass hier junge Menschen etwas für junge Menschen tun“, freut sich Kinderhospizkoordinatorin Michaela Pesenacker über das vorbildliche Engagement der
Gymnasiasten und hofft zugleich, dass die Aktion das Thema Kinderhospiz in den Fokus der Öffentlichkeit rückt und in Zukunft möglichst noch offener thematisieren möge. Um dies zu
erreichen und auch den Nachwuchs zu sensibilisieren, besuchen die Emmaus-Mitarbeiter immer wieder auch Schulen und Kindergärten.
Vom Erlös der Schultombola werden die aktuell 13 durch das Hospiz betreuten Kinder und Jugendliche profitieren und eine willkommene Abwechslung erleben dürfen. Die finanzielle
Unterstützung dieser Familien – darunter auch Kinder, deren Elternteile schwer erkrankt sind – sieht die Erfüllung besonderer Wünsche, Sachgeschenke oder Tagesausflüge vor. Um dies zu
finanzieren, ist der gemeinnützige Verein stets auf Spenden angewiesen. „Durch die Krankenkassen werden nur die Ausflugskosten für die erkrankten Kinder selbst refinanziert, nicht aber
die Begleitung von Eltern und Geschwistern“, erklärt Pesenacker.
Vor der Patientenverfügung gut beraten lassen
Eine Patientenverfügung sollte man zu Hause aufbewahren, eine Kopie bei einer Vertrauensperson hinterlegen und einen Zettel mit dem Hinweis, wo die Verfügung zu
finden ist, sollte man immer bei sich tragen. Diesen Rat gab der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete René Röspel den gut 40 Besuchern seines Vortrages, zu dem das Hospiz Emmaus in seine Räume in
Vogelsang eingeladen hatte.
Röspel, der Mitglied der Ethik-Kommission des Bundestages war, berichtete, wie das entsprechende Gesetz vor acht Jahren entstanden
ist und wieviel Diskussionen es davor gegeben hat. „Deutschland war zuvor ein Entwicklungsland in Sachen Hospiz und Schmerztherapie", sagte der Abgeordnete. Vieles habe sich seitdem verbessert:
Seit 2007 gibt es eine ambulante Palliativ-Versorgung, seit 2013 ist Schmerztherapie zum Pflicht- und Prüfungsfach in der Medizin-Ausbildung geworden und 2015 sei der Eigenanteil für die
Unterhaltung eines Hospizes auf fünf Prozent gesenkt worden. „Für den Patienten übernimmt die Krankenkasse die Kosten", so Röspel.
Röspel riet dazu, immer eine Patientenverfügung und eine Vorsorgevollmacht zu verfassen: „Mit der Patientenverfügung legt man fest, mit welchen medizinischen Behandlungen man nicht einverstanden
ist. Mit einer Vorsorgevollmacht bevollmächtigt man eine Person, im Falle einer Notsituation alle oder bestimmte Aufgaben für den Vollmachtgeber zu erledigen." Allerdings reiche es nicht,
Begriffe wie „keine lebensverlängernden Behandlungen" aufzuschreiben, es müssten konkrete Erkrankungen und konkrete Behandlungsmethoden genannt werden. Es sei deshalb unumgänglich, vorher ein
„qualifiziertes Beratungsgespräch" zum Beispiel mit einem Arzt zu führen oder auch die Beratung von Emmaus aufzusuchen.
Es sei nicht nötig, die Verfügung bei einem Notar zu hinterlegen, antwortete Röspel auf eine entsprechende Frage. Er riet aber dazu, das Papier etwa alle zwei Jahre kritisch zu überprüfen und
entweder mit aktuellem Datum noch einmal zu unterschreiben oder neu zu verfassen. „Werfen Sie dann aber die alte Verfügung nicht einfach weg, sondern streichen Sie sie durch und unterschreiben
das, wenn sie ungültig sein soll."
Pfarrerin Anne Braun-Schmitt zog aus der Diskussion den Schluss: „Das alles ist auch eine Aufforderung, sich mit seinen Nächsten rechtzeitig abzusprechen."
René Röspel ist gern bereit, bei Organisationen seinen Vortrag über „Patientenverfügung" zu halten. Interessierte wenden sich an sein Wahlkreisbüro in Hagen, Telefon 02332/ 919458.
Informationen gibt es natürlich auch gerne im Hospiz zu unseren Terminen zur Patientenverfügung.
Quartiers-Projekt
Trauerbänke laden auf Gevelsberger Friedhof zum Gespräch ein
Klaus Bröking
Foto: Klaus Bröking
„Geboren, um zu leben“ von Unheilig und „Das Leben ist schön“ von Sarah Connor singt der Chor der Hasenclever-Schule bei der Übergabe der ersten Trauerbank.
Gevelsberg.Eine Trauerbegleiterin vom Gevelsberger Hospiz wartet auf dem Friedhof, um
Hinterbliebenen, die einen Menschen verloren haben, einfach zuzuhören.
Eigentlich ist ein Friedhof ein Ort der Stille. Das soll sich auf der Städtischen Einrichtung an der Berchemallee auch nicht grundsätzlich ändern. Und doch wurde dort ein Ort für
Gespräche geschaffen.
Nicht zu übersehende Trauerbänke stehen dort geschützt von einem Unterstand aus Holz auf einer Wiese direkt neben den Gräbern. Wer Trost sucht oder Hilfe braucht, kann dort das
Gespräch finden. Einmal in der Woche wird dort eine professionell ausgebildete Trauerbegleiterin des Hospizes Emmaus zu treffen sein. Außerdem werden in dieser Zeit Mädchen und
Jungen von der Hasenclever-Straße ihre Hilfe bei der Grabpflege anbieten. Sie können Wasser für die Bepflanzung der Gräber holen oder Blumen tragen.
Von Beate Böhmke gestaltet
Monika Dammin vom Quartiers-Projekt Gevelsberger Südstadt der Arbeiterwohlfahrt (AWo) hatte zusammen mit dem Hospiz Emmaus das Konzept für die Trauerbänke entwickelt. Hier soll auch
derjenige Hilfe erhalten, der Berührungsängste hat und nicht über seinen Schatten springen kann und zum Beispiel im Hospiz an der Hagener Straße nach Hilfe fragen will. Die Dortmunder
Künstlerin mit Gevelsberger Wurzeln, Beate Böhmke, hat die Trauerbänke gestaltet, anspruchsvoll, aber nicht in Trauerfarben. Sie fallen auf, weil sie bunt sind. Grelle Farben fangen
die Blicke ein und verleiten dazu, sich mit den eigentlichen Motiven auseinanderzusetzen, die an die Höhlenmalerei erinnern.
Als Trauerberaterin kommt Erika Bühne
Das Quartiersmanagement Südstadt mit Monika Dammin ist im Seniorenzentrum der Arbeiterwohlfahrt (AWo) an der...
„Ein Mensch wird da sein, um zuzuhören“, verspricht Pfarrerin Anne Braun-Schmitt, Vorsitzende des Hospizvereins bei der Übergabe der Bänke an die Öffentlichkeit. Dieser Mensch wird
die Trauerberaterin Erika Bühne sein, die ab dem 7. Juni immer mittwochs zwischen 14 und 15.30 Uhr auf der Bank unter dem Unterstand zu finden ist, den die Technischen Betriebe der
Stadt zu dem Projekt zugesteuert haben. Wenn es wieder kälter wird, kann Erika Bühne in einen Raum in der Trauerkapelle auf dem Friedhof umziehen und dort auf Gesprächspartner warten.
Als Erika Bühne im Hospiz von den Plänen gehört hat, habe sie sich sofort bereit erklärt, die Aufgabe zu übernehmen, sagt sie.
Ein Ort, der Wärme ausstrahlt
„Geboren, um zu leben“ von Unheilig und „Das Leben ist schön“ von Sarah Connor sang der Chor der Hasenclever-Schule, die eine Patenschaft mit dem Quartiers-Projekt eingegangen ist,
bei der kleinen Feierstunde. Und das sind zwei Lieder, die genau passten, als die Künstlerin Beate Böhmke und Bürgermeister Claus Jacobi die Bank enthüllten. Jacobi sprach von einem
sehr anrührenden Moment, von einen Ort der auffällt und gleichzeitig Wärme ausstrahle: „Es ist eine echte Bereicherung für unseren Friedhof.“ Und den Mädchen und Jungen von der
Hasenclever-Schule dankte er, „weil ihr gezeigt habt, dass Trauer nicht nur ein Thema für ältere Menschen ist.“
Anderthalb Jahre Vorbereitungen
Quartiersmanagerin Monika Dammin bedankte sich bei allen, die sie bei der Realisierung des Projektes unterstützt haben. Anderthalb Jahre habe es von der Idee über die Planung bis zur
Fertigstellung gedauert. Eine niederschwellige Trauerberatung vor Ort zu schaffen, sei nur in enger Zusammenarbeit mit dem Hospiz Emmaus möglich gewesen.
Tuija Minor verstärkt als neue Geschäftsführerin das hauptamtliche Team des ökumenischen Hospizes Emmaus.
Die Arbeit des Hospizes ist in den letzten Monaten und Jahren nicht nur durch den Aufbau einer Kinder- und Jugendhospizdienstes immer intensiver geworden. Auch andere Aufgaben z.B. in der
Verwaltung haben sich verdichtet. Vieles, was bisher ehrenamtlich erledigt wurde, ist so heute nicht mehr zu bewältigen. Auch die Koordinatorinnen und die Verwaltungskraft im Hospiz mussten
entlastet werden, so dass sich der Vorstand des Hopizvereines dazu entschlossen hat, eine hauptamtliche Geschäftsführung einzustellen.
Tuija Minor wird die Geschäftsarbeit steuern
Nun arbeitet Frau Tuija Minor mit einer halben Stelle als Geschäftsführerin im Hospiz Emmaus. Zu ihren Aufgabenbereichen zählen die Öffentlichkeitsarbeit, die Netzwerkpflege und der Kontakt zu
den Kooperationspartnern. Ebenso wird sie sich um das Finanzwesen des Vereins und auch um die Kommunikation und die Abrechnung mit den Kostenträgern kümmern. Darüber hinaus wird sie sich auch um
die Betreuung der Mitglieder des Hospizvereins kümmern. Frau Minor wird sowohl als Assistenz des Vorstandes die Vorsitzenden unterstützen und sie in ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit entlasten, als
auch die täglich anfallende Geschäftsarbeit des Hospizes steuern.
Krankenpflegerin, Mutter und studierte Pflegemanagerin
Tuija Minor ist 32 Jahre alt und Mutter eines 16 Monate alten Sohnes.
Die Wahl-Gevelsbergerin hat im Jahr 2007 ihr Examen zur Gesundheits- und Krankenpflegerin mit Erfolg abgelegt und danach auf einer internistischen Station mit kardiologischem Schwerpunkt in einer
Akutklinik im EN-Kreis gearbeitet. Kurze Zeit nach der Ausbildung kam der Wunsch auf, innerhalb des Krankenhausalltages die Arbeitsbedingungen für das Personal und die Versorgungssituation der
Patienten aktiv mitgestalten zu können und so positive Veränderungen für alle hervorzurufen.
Sie schaute sich nach Möglichkeiten der Weiterbildung um und begann kurz darauf das Studium „Bachelor Pflege“ an der ev. Fachhochschule Bochum RWL. Während ihrer Studienzeit arbeitete sie
weiterhin im Krankenhaus, da ihr der Kontakt zur Praxis immer sehr wichtig war. Die Stipendiatin der Stiftung für berufliche Begabtenförderung absolvierte das Studium mit Erfolg und entschloss
sich dann im Anschluss auch den Master an der Fachhochschule anzuschließen. Den „Master Management für sozialwirtschaftliche und diakonische Organisationen“ schloss Frau Minor im Sommer 2015
erfolgreich ab. Im Dezember 2015 kam ihr Sohn zur Welt und Frau Minor ging für 14 Monate in Elternzeit. „Als ich die Stellenausschreibung des Hospizes in der Zeitung las, wusste ich, dass die
Position genau zu mir passt“, erzählt sie. Jetzt freut sie sich, das Hospizteam verstärken zu können und ist gespannt auf ihre neuen Aufgaben.
Markt der schönen Dinge - Kinder helfen Kindern
In der Kita St. Engelbert in Gevelsberg wird fleißig gebastelt. Die handgefertigten Dekorationen werden dann am „Markt der schönen Dinge“ verkauft und kommen dem Kinderhospiz Emmaus zugute.
(Foto: Förderverein Kita St. Engelbert)
Gevelsberg. Zum zweiten Mal veranstaltet der Förderverein der Kita St. Engelbert in Gevelsberg einen „Markt der schönen Dinge“ zur Unterstützung des Kinderhospizes Emmaus in
Gevelsberg. Nach dem Motto „Kinder helfen Kindern“ werden in diesem Jahr auch die Kindergartenkinder auf dem „Markt der schönen Dinge“ ihre selbst gebastelten Sachen verkaufen. Gemeinsam helfen
Der Förderverein der Kita St. Engelbert in Gevelsberg möchte nicht nur den Kleinsten im Kindergarten einen guten Start ins Leben bieten, sondern hat es sich seit vergangenem Jahr zur Aufgabe
gemacht, auch schwerstkranken Kindern und ihren Familien Unterstützung auf dem letzten Weg zu bieten.
Bereits seit vielen Jahren veranstaltet der Förderverein Basare zum Verkauf von Secondhandware wie Spielzeug oder Kleidung. Der Erlös dieser Basare war bislang nur zur Förderung der
Kindergartenkinder bestimmt. Seit letztem Jahr möchte sich der Förderverein im Namen der Kindergartenkinder auch für die Kinder engagieren, die die Hilfe des Hospizes Emmaus in Gevelsberg
benötigen, sodass beschlossen wurde, einen Teil der Erlöse dem Hospiz zukommen zu lassen.
Zusätzlich ist 2016 der „Markt der schönen Dinge“ ins Leben gerufen worden. Selbstgemacht
Bei diesem Markt vermietet der Förderverein in den Gemeinderäumen der Kirche St. Engelbert Tische, auf denen alles angeboten werden kann, was für einen selbst schön ist. Im vergangenen Jahr
waren die Veranstalter begeistert über die Vielzahl von selbst hergestellten Dingen, wie Genähtes, Gemaltes oder sonst wie kreativ Hergestelltes. Aber auch alte Dinge oder auch einfach nur
schöne Sachen wurden angeboten.
In diesem Jahr möchten die Kindergartenkinder selbst einen Verkaufstisch bestücken und sind deshalb schon fleißig am Basteln und Bauen um diese Dinge für das Hospiz zu verkaufen. Der
komplette Erlös aus der Tischmiete und einem Buffet geht bei diesem Basar an das Kinderhospiz Emmaus.
Gruppenabend mit Dr. Ferya Banaz-Yasar
Mehr als 30 Ehrenamtliche freuten sich zu ihrer Gruppenstunde Frau Dr.Ferya Banaz-Yasar aus Duisburg begrüßen zu dürfen.
Frau Banaz-Yasar ist Mitglied des Beirates des Hospiz- und Palliativverbandes NRW für den Schwerpunkt Interkulturelle Hospizarbeit. Eingeladen ins Hospiz wurde sie um über das Thema:
"Sterbebegleitung bei Muslimen" zu referieren.
Die Biologin, die selbst einen Hospizbegleiterkurs absolviert hat, verschaffte den Anwesenden einen Blick auf die Glaubenshaltung der Muslime und welchen Einfluss diese in der
Sterbebegleitung hat. Es entstand ein reger Austausch unter den Gästen des Vortrags, vieles wurde ihnen durch die anschauliche Präsentation von Frau Banaz-Yasar verständlicher.
Christiane Düllmann, Koordinatorin, und Pastor Bauer dankten Frau Banaz-Yasar im Anschluss mit einem großen Blumenstrauß und freuen sich, die Referentin auch in Zukunft in den Räumen des Hospizes
als Gast empfangen zu dürfen.